Spezifische Absorptionsrate: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2021, 11:12 Uhr
Specific Absorption Rate (SAR) (Spezifische Absorptionsrate). Die spezifische Absorptionsrate (SAR, Einheit W kg-1) ist eine physikalische Größe zur Beschreibung der Absorptionsrate elektromagnetischer Energie im Gewebe. Im Frequenzbereich von 100 kHz bis 6 GHz werden von ICNIRP (vgl. dort) Basis(grenz)werte in Form maximal zulässiger SAR-Werte zur Vermeidung schädlicher thermischer Wirkungen infolge der Exposition durch elektromagnetische Felder festgelegt. Die Angabe eines SAR-Wertes verlangt zwingend auch die Angabe des zugehörigen betrachteten Mittelungsvolumens im betreffenden Gewebe. ICNIRP legt sowohl einen Basis(grenz)wert für die Ganzkörper-SAR (gesamte absorbierte Strahlungsleistung, dividiert durch die gesamte Körpermasse) als auch einen Basis(grenz)wert für die lokal im Gewebe auftretende SAR (gemittelt über 10 g Körpergewebe) fest. Unter Berücksichtigung von Reduktionsfaktoren dient der Ganzkörper-SAR Basis(grenz)wert zur Vermeidung schädlicher Effekte infolge einer Erhöhung der Körperkerntemperatur. Der lokale SAR- Basis(grenz)wert wurde unter Berücksichtigung von Reduktionsfaktoren zur Vermeidung von negativer Einflüssen auf das Gewebe infolge lokaler Temperaturerhöhungen definiert.
Zur Charakterisierung der Absorption in unterschiedlichen Organen bzw. Organbereichen werden häufig auch organ- bzw. organbereichs-spezifische SAR-Werte angegeben (d. h., die gesamte im betrachteten Organ bzw. Organbereich absorbierte Strahlungsleistung dividiert durch die Masse des betrachteten Organs bzw. Organbereichs).
Speziell in Zusammenhang mit In-vitro-Experimenten wird die Exposition der Zellkulturen zumeist als die über die Zellkultur gemittelte SAR angegeben und teilweise mit dem ICNIRP Basis(grenz)wert für die lokal im Gewebe auftretende SAR verglichen. Diesbezüglich ist anzumerken, dass dies nicht korrekt bzw. irreführend ist. Bei numerisch gleichen Werten für die mittlere SAR in einer Zellkultur und für einen 10 g-Mittelwert der SAR in einem Gewebebereich (z. B. Kopf) sind die Zellen der Zellkultur im Mittel deutlich geringer exponiert als die an der Oberfläche des Gewebebereiches liegenden Körperzellen.
- Aktuell verwendet in:
- SSK 2021 - Elektromagnetische Felder im Zusammenhang mit den 5G-Mobilfunknetzen[1]
Weitere Definitionen
Im Glossar des EMF-Portal
Die spezifische Absorptionsrate beschreibt, wieviel Leistung pro Kilogramm Körpergewicht (bzw. biologischem Material) absorbiert wird (W kg-1), wenn der Körper in einem hochfrequenten elektromagnetischen Feld exponiert ist.
Die SAR kann lokal (z. B. bei Nutzung eines Mobiltelefons) oder auf den ganzen Körper (z. B. im Fernfeld einer Basisstation) bestimmt werden. Als Grenzwerte in Deutschland gelten für die Exposition des Ganzkörpers 0,08 W kg-1 und des Teilkörpers 2 W kg-1 (gemittelt über 10 Gramm Körpergewebe).
Referenzen
- ↑ Strahlenschutzkommission (SSK). Elektromagnetische Felder im Zusammenhang mit den 5G-Mobilfunknetzen. Stellungnahme der Strahlenschutzkommission mit wissenschaftlicher Begründung verabschiedet in der 317. Sitzung der SSK am 9. und 10. Dezember 2021
- ↑ Glossar EMF-Portal Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.