Radon

Aus Glossar Strahlenschutz

Das Radionuklid 222Rn und dessen Zerfallsprodukte.

StrlSchG 2017 § 5 Abs. 28[1]

Hinweis
Radon ist radioaktives Edelgas. Die drei Isotopen Radon-219 (historisch "Actinon" genannt), Radon-220 ("Thoron") und Radon-222 (Radon) sind Teile der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-235 (Uran-Actinium-Reihe) Thorium-232 (Thorium-Reihe) und Uran-238 (Uran-Radium-Reihe). Radon-222 ist das am häufigsten Vorkommende und mit einer Halbwertszeit von 3,8 Tagen das stabilste Radon Isotop. Wenn im Strahlenschutzrecht von "Radon" die Rede ist, ist immer Radon-222 und dessen Zerfallsprodukte gemeint.

Radon-222 entsteht als Zwischenprodukt der Zerfallsreihe des in allen Böden und Gesteinen vorhandenem Uran-238 über Radium-226. Die Isotope (Sonderformen) Radon-219 (historisch "Actinon" genannt), Radon-220 ("Thoron") und Radon-222 (Radon) sind Teile der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-235 (Uran-Actinium-Reihe) Thorium-232 (Thorium-Reihe) und Uran-238 (Uran-Radium-Reihe). Wenn im Strahlenschutzrecht von "Radon" die Rede ist, ist immer Radon-222 und dessen Zerfallsprodukte gemeint.

Nach bfs.de Radon
Aktuell verwendet in:
SSK 2022 - SSK 2022 - Exposition der Bevölkerung durch Radon im Zusammenhang mit radioaktiven Altlasten[2]

Siehe auch

Weitere Definitionen

Lexikon der Kernenergie

Aufgrund der sehr großen Halbwertszeiten enthält die Erdkruste seit ihrer Entstehung u. a. die Radionuklide Uran-238, Uran-235, Thorium-232. Diese wandeln sich über eine Reihe radioaktiver Zwischenprodukte mit sehr unterschiedlichen Halbwertszeiten um, bis als Endprodukt stabiles Blei entsteht. Zu diesen Zwischenprodukten gehören drei Radon-Nuklide: Radon-222 (Halbwertszeit 3,8 Tage) entsteht als Zerfallsprodukt von Radium-226, das aus dem radioaktiven Zerfall von Uran-238 hervorgeht. In der Zerfallsreihe des Thorium-232 tritt das Radon-220 (Halbwertszeit 54 s) und in der Zerfallsreihe des U-235 das Radon-219 (Halbwertszeit 3,96 s) auf. Überall dort, wo Uran und Thorium im Erdboden vorhanden sind, wird Radon entscheidender Bedeutung für die Radonkonzentration in der Luft ist die Radiumkonzentration des Bodens und dessen Durchlässigkeit für dieses radioaktive Edelgas. Die Radonkonzentration in der bodennahen Atmosphäre ist neben den regionalen auch jahreszeitlichen und klimatisch bedingten Schwankungen unterworfen. In Gebäuden hängt die Radonkonzentration wesentlich von den baulichen Gegebenheiten ab. In Deutschland betragen die Jahresmittelwerte der Radonkonzentrationen in der bodennahen Luft etwa 15 Bq/m3 und in Gebäuden rund 60 Bq/m3. Radonkonzentrationen in Erdgeschosswohnräumen auch oberhalb 200 Bq/m3 sind nicht ungewöhnlich. Für die Strahlenexposition des Menschen ist nicht so sehr das Radon selbst von Bedeutung, vielmehr sind es die kurzlebigen Zerfallsprodukte. Diese gelangen mit der Atemluft in den Atemtrakt, wo ihre energiereiche Alphastrahlung strahlenempfindliche Zellen erreichen kann. Radon und seine kurzlebigen Zerfallsprodukte verursachen mit 1,1 Millisievert pro Jahr mehr als die Hälfte der gesamten effektiven Dosis durch natürliche Strahlenquellen.

Lexikon zur Kernenergie[3]

Referenzen

  1. Gesetz zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung (Strahlenschutzgesetz - StrlSchG) vom 27. Juni 2017 (BGBl. I S. 1966), das zuletzt durch Artikel 11 des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2510) geändert worden ist
  2. Strahlenschutzkommission (SSK). Exposition der Bevölkerung durch Radon im Zusammenhang mit radioaktiven Altlasten. Empfehlung der Strahlenschutzkommission verabschiedet in der 319. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 28./29. März 2022
  3. Koelzer, W. Lexikon zur Kernenergie. Ausgabe Januar 2019. KIT Scientific Publishing. ISBN 978-3-7315-0881-6