Zusätzliches relatives Risiko

Aus Glossar Strahlenschutz

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Das zusätzliche relative Risiko (Excess relative risk, ERR) ist der um 1 verminderte Quotient aus dem Risiko eines Ereignisses (z. B. Krankheit oder Tod) in einer exponierten Population und dem Risiko in einer nicht exponierten Population. Das zusätzliche relative Risiko kann in strahlenepidemiologischen Studien aus dem um 1 verminderten Quotient der Ereignisraten in beiden Gruppen geschätzt werden. In der Literatur wird dieser Zusammenhang oft nicht dargestellt und das „Excess Relative Risk“ mit dem um 1 verminderten Quotient der Ereignisraten gleichgesetzt.

Diese Definition wurde zuletzt in der 324. Sitzung der SSK am 22. März 2023 geprüft.

Aktuell verwendet in: SSK 2023[1]

Siehe auch

Weitere Definitionen

In früheren Beratungsergebnissen der SSK

ERR Excess relative risk (zusätzliches relatives Risiko). Das zusätzliche relative Risiko ist der um 1 verminderte Quotient aus der Rate eines Ereignisses (z. B. Krankheit oder Tod) in einer exponierten Population und der in einer nicht exponierten Population. Es wird häufig ausgedrückt als ERR pro Dosis (Gy-1 oder Sv-1).

SSK 2022[2]

ERR Excess relative rate (zusätzliche relative Rate). Relative Erhöhung der Mortalitäts- oder Inzidenzrate (Quotient aus totaler Rate und Hintergrundrate) in einer Personengruppe mit einer bestimmten Strahlenexposition im Vergleich zu einer nicht exponierten Gruppe. In der Epidemiologie wird hierfür häufig der Term ‚excess relative risk‘ verwendet.

SSK 2018[3]

Das ERR pro Dosis beschreibt das zusätzliche relative Risiko, das mit einer definierten Dosiseinheit (oft: 1 Gy) im Vergleich zu einer Personengruppe ohne Strahlenexposition verbunden ist. Das relative Risiko (RR) ist der Quotient der Inzidenz- oder Mortalitätsraten der verglichenen Gruppen, das ERR entspricht numerisch dem Wert des RR minus 1. Das EAR ist das zusätzliche absolute Risiko und ergibt sich aus der Differenz der Risiken zwischen der mit definierter Strahlendosis exponierten Gruppe und dem Basisrisiko ohne Exposition in dieser Gruppe. In der Literatur wird teilweise anstelle des ERR das EOR (excess odds ratio) verwendet, das bei niedrigen Häufigkeiten einer Erkrankung (weniger als etwa 10% in einer Population) numerisch in etwa dem ERR entspricht.

SSK 2017 - Induktion benigner Tumoren durch ionisierende Strahlung

Im ICRP Glossary (Englisch)

Excess relative risk

Referenzen

  1. Strahlenschutzkommission (SSK). Grundlagen zur Begründung von Grenzwerten der Strahlenexposition für die Bevölkerung. Stellungnahme der Strahlenschutzkommission, Verabschiedet in der 336. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 08. Mai 2023
  2. Strahlenschutzkommission (SSK). Exposition der Bevölkerung durch Radon im Zusammenhang mit radioaktiven Altlasten. Empfehlung der Strahlenschutzkommission verabschiedet in der 319. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 28./29. März 2022
  3. Strahlenschutzkommission (SSK). Grundlagen zur Begründung von Grenzwerten für beruflich strahlenexponierte Personen. Empfehlung der Strahlenschutzkommission, verabschiedet im Umlaufverfahren am 07. September 2018. Bekanntmachung im BAnz AT 14.11.2019 B5